Wöli-Leiter Burgen-Tour

WegbegleiterUnsere ereignisreiche Tour startete mit einem gemeinsamen Grillabend in Waldhambach. Nachdem der letzte Teilnehmer mit einer kleinen Verspätung ankam warfen wir Unmengen von Fleisch auf den Grill. Unser AK hatte verschiedene Salate bereitgesellt und mit interessanten Gesprächen vertrieben wir uns die Zeit. Schade war, dass von den gemeldeten 12 nur acht Wanderlustige dabei waren. Nachdem noch kurz die Aufstehzeit ausgehandelt wurde, die zwischen halb 7 und 10 sich dann auf 8 eingependelt hat, gings früh ins Bett.
Einige der Gruppe haben im Haus geschlafen, der Rest draußen. Nett von den Schnarchern war, dass sie sich auch direkt rausgelegt haben, was der Rest aber leider nicht wusste. Nur eben unser lieber Martin.
Während die einen immer noch versucht haben sich aus ihrem Schlafsack zu pellen, sprang unsere AK-Lerche Lisa schon frisch geduscht über den Platz und deckte den Frühstückstisch. Frisch gestärkt verteilten wir noch den Proviant auf die Rucksäcke und dann gings ab nach Annweiler. Da der Plan war, von Rodalben, was unser Ziel der Tour war, mit dem Zug wieder zurück zufahren, parkten wir die Autos am Bahnhof.
Also Rucksäcke auf und ab gings.Nach dem Gruppenfoto, was man ja immer am Anfang macht, ging es aber dann wirklich los. Das Schöne am Pfälzer Wald ist ja, dass es nicht so öde und trist ist, sondern angenehm bergauf, bergab geht. Feinstes Training für Waden, Oberschenkel und Po.
Schon nach ca. einer Stunde die nächste Überraschung. Ein Dorf. Aber laut Karte geht doch der Weg gar nicht durch ein Dorf. Nach kurzer Standortbestimmung in Rinnthal haben wir dann den Fehler gefunden. Die Karten waren schon etwas älter. Seit 1991 haben sich die Wanderwege doch etwas geändert. Doch kein Problem für Pfadfinder. Souverän die Strecke umgeplant und weiter ging's.
Kurz vor Wilgardswiesen vesperten wir, bevor wir den Anstieg durch den Wald nach Hermesbergerhof wagten. Wir hatten wunderbares Wetter. Leicht bewölkt, aber warm. Nur im Wald. Da ist es schwül. Einige von uns haben mehr geschwitzt als beim Sport. Zwischen durch kamen immer ein paar Motivationsschübe wie "Kommt, es ist nicht mehr so weit" und "Dauert nicht mehr lang".
Angekommen gabs Saftschorle, was man sich schon mal gönnen kann, nach 340 Höhenmetern auf ca. 6 km. In der Wirtschaft, in der wir pausierten, hat man uns versichert, dass es nicht mehr weit bis nach Merzalben sei. Höchstens 2 Stunden. Und es ist einfacher, weil es bergab geht.
Das weckte wieder die Kräfte in uns und es ging weiter. Sogar das leichte Tröpfeln konnte uns nicht aufhalten. Mitten im Wald war auf einmal eine Tafel mit Wanderhinweisen, die uns darauf hinwiesen, dass man den nächsten Abschnitt nicht bei starkem Regen, Wind oder Schnee begehen soll. Nach kurzer Absprache hatten wir uns darauf geeinigt, dass es noch nicht stark regnet und gingen los. Es war ein schöner Wanderweg, der an riesigen Felsen und umgefallenen Bäumen vorbei führte. Schöner wäre es gewesen, wenn das Getröpfe sich nicht in ein Gewitter verwandelt hätte, was nun den einen oder anderen Teilnehmer durchnässte. Teilweise musste man noch letzte Kraftreserven rausholen um über Baumstämme zu klettern, die mitten auf dem Weg lagen.
Nach einem weiteren kleinen Anstieg kam nun endlich wieder eine Hinweistafel, die das Ende/Anfang des "Hindernisparcours" symbolisierte. Die Erleichterung, dass wir den Weg geschafft haben versickerte direkt wieder, als wir festgestellten, dass wir an dem Parkplatz herausgekommen sind, an dem wir vor ca.2 Stunden in den Wald gelaufen sind, 500 Meter von Hermesbergerhof entfernt. Einmal bei strömendem Regen im Kreis gelaufen. Das sagt uns wieder, traue keinen Karten, die kurz nach der Wende gedruckt wurden.
Die Rettung aus unserer Misere war unser Essensbus. Da ein paar Mitläufer von der Burg, auf der wir essen und schlafen wollten, am gleichen Tag Richtung Heimat mussten, wurden unsere Kochutensilien direkt dort hingefahren. Dieser konnte uns direkt vor Ort abholen. Da wir von der Burg nur noch zu fünft weiter gelaufen wären und komplett durchnässt waren, haben wir uns entschieden hier abzubrechen und zurück zu unseren Autos zu fahren. Um uns wieder aufzuwärmen sind wir wieder zurück nach Waldhambach und ab unter die warme Dusche. Martin hat uns ein leckeres Tomaten-Risotto gekocht und fast alle Strapazen waren vergessen.
Nach langem Ausschlafen gab es ein schönes Frühstück in der Sonne und dann trennten sich unsere Wege.
Wir hatten zusammen eine sehr lustige Zeit und haben gemerkt, dass durch eine menschliche Kazzoo sogar Regenwetter weggelacht werden kann.

Mal sehen, wo wir als nächstes hinwandern.

Zuletzt aktualisiert am Mittwoch, 23. Mai 2018 09:56